Kater der Woche: Die 16-Pfoten-WG

kater_klein Hallo ihr Lieben,

hier bin ich wieder, euer Katertier. Ein bisschen spät mal wieder, irgendwie bekomme ich es gerade mit dem regelmäßig am Montag bloggen nicht hin. Muss am Wetter liegen. Aber egal, heute stelle ich euch noch mal einen meiner katzigen Mitbewohner vor und möchte euch gleichzeitig ein wenig über die nicht ganz so tollen Seiten des Auslandstierschutzes erzählen. Bitte bewerft meinen Menschen und mich nicht schon jetzt mit Steinen. Tierschutz ist gut und wichtig, auch Auslandstierschutz ist gut und wichtig. Aber wir finden ihn besser, wenn er in Form von Hilfe vor Ort geschieht und nicht damit, dass Tiere aus dem Ausland hierher gebracht werden, nach Deutschland, wo die Tierheime auch und gerade zu dieser Jahreszeit, in der alle Menschen in die Ferien fahren und es sich gutgehen lassen, aus allen Nähten platzen. Oft hat unser Emder Tierheim schon Aufnahmestopp für uns Katzen ausgesprochen, weil es auch hier so viele von uns gibt, die ein Zuhause suchen. Aber lassen wir doch einfach Leo erzählen.

IMG_0944_(800_x_600) Hallo! Ich bin Leo. Jedenfalls, wenn ich was angestellt habe. Wenn ich lieb bin, dann nennen meine Menschen mich nur Schnurps, weil es so klingt, wenn ich schnurre: schnurrrrrrrrrrrrrrps. Mit einem leichten Schlenker in die Höhe am Schluss.
Danke, Kater, dass ich hier auch mal zu Wort kommen darf.

Ich hatte keinen besonders guten Start ins Leben. Zusammen mit einem Haufen anderer Kätzchen wurde ich in einen Karton gestopft und ausgesetzt. Gut, dass uns nette Menschen fanden und ins Tierheim brachten. Dort wurden wir aufgepäppelt und gut gefüttert und schließlich zur Vermittlung freigegeben. Wir hatten vorher alles, was ausgesetzte Katzen so mit sich herumschleppen. Untermieter, ihr wisst schon. Würmer, Flöhe und Co. sind wir alle ganz schnell wieder losgeworden. Die ganzen Medikamente sind zwar kein Spaß, aber wenn es nachher nicht mehr juckt und krabbelt, lassen wir die Behandlung gern über uns ergehen.
Was nicht so klasse war, waren allerdings die Giardien. Huch, Giardien? Ja, so saß ich da auch, nachdem die Tierärztin meine Hinterlassenschaften untersucht hatte. Als ich zu meinen neuen Menschen kam, hatte ich nämlich Montezumas Rache vom Feinsten. Ich konnte gar nicht so schnell aufs Klo rennen, wie ich musste. Übelst. Wirklich übelst.
Also. Giardien. Das sind Parasiten, die sich ziemlich hartnäckig in Katzen-und Hundedärmen niederlassen und sich da so richtig wohlfühlen. Tante Doktor sagte, dass Giardien in den letzten Jahren erst so gehäuft und hartnäckig in Deutschland auftreten. Früher gab es sie nur in südlichen Ländern, wie Spanien oder Italien.
Na, klingelt es bei euch?
Ganz viele importierte Tierschutztiere kommen aus Spanien, der Türkei, Italien oder Griechenland. Und leider haben sie auch die dort ansässigen Krankheiten und Parasiten mitgebracht. Natürlich bin ich meine lästigen Untermieter inzwischen los. Aber nur, nachdem ich fast ein halbes Jahr Tabletten geschluckt habe, die fast so groß waren wie meine Augen. Pulverisiert und in Wurst natürlich. Eine kleine Erinnerung daran habe ich immer noch: bei euch Menschen würde man das wohl Morbus Crohn nennen. Ich habe einen empfindlichen Magen und Darm und immer wieder mal dieses lästige kleine Renneritis-Problem. Danke an die Giardien.

Es ist natürlich eure Entscheidung, wie ihr zum Auslandstierschutz steht. Trotzdem freue ich mich, wenn ihr über meine Geschichte nachdenkt. 🙂

Euer

Leotier

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