Tina liest: „Feuerschwingen“ von Sabrina Železný

Was wäre wenn? Das ist eien Frage, mit der sich Autor*innen immer wieder beschäftigen. Für Sabrina Železný  lautete die Frage: Was wäre, wenn die Kultur der Inka nicht untergegangen wäre? Was wäre, wenn es in einer fernen Zukunft einer anderen Erde noch immer Iberer und Inka geben würde, wenn der alte Konflikt zwischen den Völkern noch immer schwelen würde und sich immer noch alles um dieses eine verlockende Etwas drehen würde, von dem der Mensch einfach die Finger nicht lassen kann?

Klappentext: Gold! Für Inka und Iberer der wichtigste Rohstoff ihrer Weltraumflotten, seit sie die Erde verließen – und ein Zankapfel, der die alte Feindschaft ihrer Völker neu befeuert.

Umso verbissener suchen zwei ungleiche Männer nach dem sagenhaften Eldorado. Manco, Sonnenstaffelpilot der Inka, wittert ein Abenteuer, während Gonzalo, suspendierter Kommandant einer iberischen Sterngaleone, den eigenen Ruf retten will. Doch als Manco und Gonzalo auf der Erde stranden, müssen sie zähneknirschend zusammenarbeiten. Plötzlich steht mehr auf dem Spiel als Rätsel und Reichtum, aber kann das Zweckbündnis der beiden anders als mit Verrat enden?

Liebe Leser*innen, fragt mich bitte nicht, wie oft ich bei der Lektüre davor war, Gonzalo abwechselnd zu knuddeln und an die nächste Wand zu klatschen. Da denkt man, dieser Iberer bekommt endlich die Kurve und ist ja eigentlich doch ein ganz netter Kerl, und dann setzt er sich wieder sowas von in die Nesseln, dass man sich fragt, wie Sabrina Železný das noch wieder zu einem guten Ende bringen will.

„Feuerschwingen“ ist ein spannendes, kurzweiliges und dabei sehr tiefgründiges Lesevergnügen, das die Frage berührt, wie diese zwei vollkommen unterschiedliche Kulturen in einer Parallelzukunft nebeneinander existieren könnten und welche Motive Gonzalo und Manco antreiben, immer wieder zwischen tiefer Freundschaft und Verrat hin und her zu balancieren, bis sie schließlich doch die wohlverdiente Kurve kriegen. Wie sie das schaffen, sollte allerdings jede/r selbst lesen, denn es ist wie immer eine Freude, von Sabrina Železnýs Erzählstil, ihren poetischen Bildern und ihrer wunderbaren Sprache in ein Buch einfach hineingesaugt zu werden. „Feuerschwingen“ hat nur einen einzigen Nachteil: es ist viel zu schnell zuende.

Fazit: auf jeden Fall lesen!

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