Bloginterview

Celia Jansson hat mir durch ein Blogspiel 11 Fragen gestellt, die ich nun gerne beantworte. Vielen Dank für deine Fragen, Celia.

Wie läuft es ab?
Als Dankeschön den Tagger verlinken.
11 Fragen vom Tagger beantworten.
Sich selber 11 Fragen ausdenken.
5 Blogger taggen, die unter 200 Follower haben und es ihnen mitteilen.

1.Könntest du ohne zu schreiben leben?
Ich kann eine Weile ohne zu schreiben auskommen, aber das Schreiben ist ein so wichtiger Teil meines Lebens geworden, dass ich ihn mir daraus nicht mehr wegdenken kann. Zum Schreiben gehört für mich mehr als „nur“ das Tippen eines Textes am Computer oder das Aufschreiben mit der Hand auf Zettel. Plotten gehört dazu, recherchieren, das Sammeln von Eindrücken, die vielleicht irgendwo irgendwann einmal in einer Geschichte Verwendung finden werden. Im Grunde schreibe ich immer, auch wenn ich gerade nicht schreibe.

2.An welchem Projekt schreibst du gerade? Was magst du besonders daran?
Im Moment überarbeite ich meinen „tierischen Jugendroman“ „Roms Katzen“, der für mich ein erstes und wir ich finde wirklich gelungenes Experiment mit einer komplett menschenlosen Geschichte war. Ich plane, mich mit dem Projekt zu bewerben und mache es gerade agentur-und verlagsfit. Daneben plotte ich an einem Projekt mit paranormal-historischem Charakter herum, in dem es um eine wissenschfatliche Hypothese gehen soll, nach der eventuell Menschen im Lauf ihrer Evolution zu Meerwesen „mutiert“ sind. Wenn diese „Wasseraffentheorie“ wahr ist, dann gibt es vielleicht doch Meerjungfrauen. Oder so etwas Ähnliches. Das Spiel mit der Hypothese macht Spaß, und auch das Genre „Historisch“ und „Paranormal“ ist für mich Neuland.

3.Gibt es ein Buch, das deine Sicht auf die Welt verändert hat?
„Ein Strand für meine Träume“ von Sergio Bambaren. Dieses Buch ist ein Stresskiller, ein Buch, das den Blick wieder auf das Wesentliche richtet, auf das Leben, das an einem vorbeirinnt, während man dem Erfolg und dem Geld hinterherhechelt. Ich schaue immer wieder in dieses Buch, um den Blick für all die kleinen schönen Dinge in der Welt nicht zu verlieren.

4.Gibt es einen Autor, der deine Auffassung vom Schreiben verändert hat?
Schwierige Frage. Vielleicht Ray Bradbury mit seinem Buch „Zen in der Kunst des Schreibens“, das ich ganz bewusst nicht als Schreibratgeber bezeichnen möchte, auch wenn es immer wieder mit diesen in eine Ecke gestellt wird. Bradbury stellt in seinem Buch keine Regeln auf, keine Ge-und Verbote, er lässt sich nicht über guten oder schlechten Stil aus. Bradbury schreibt über das Schreiben als Lebensinhalt. Darüber, woher die Inspiration für Geschichten kommen kann. Darüber, wie man seine Geschichten in der Welt einfach findet, statt sie ktrampfhaft im eigenen Kopf zu suchen.

5.Aus einem Buch oder Film, hast du eine homosexuelle Lieblingsfigur? Oder ein Lieblingsbuch mit einer homosexuellen Figur?
Ich bekenne, ich bin verliebt in Herald Vanyel Ashkevron aus der „Last Herald Mage“ – Trilogie von Mercedes Lackey, und ich finde Seregil aus Lynn Flewellings „Nightrunner“-Serie zum Anbeißen. In beiden Romanreihen steht nicht im Vordergrund, dass die Figur homosexuell ist, aber es zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und lässt die Figuren auf Widerstände stoßen, denen sie sicher nicht begegnen würden, wären sie hetero. Beide sind keine Helden (oder wollen zumindst keine sein), sie sind trotz ihrer besonderen Fähigkeiten ganz normale Männer mit ganz normalem Gefühlsleben, und das macht sie sympathisch.

6.Wie siehst du die Repräsentation von LGBTI-Figuren in deutschsprachiger Literatur? Oder liest du ohnehin nur frei verfügbare Storys auf Archiven oder nur auf Englisch?
Ich finde sie in der deutschen Literatur nach dem, was ich kenne und lese, unterrepräsentiert, aber vielleicht ändert sich das langsam. Verlage wie Incubus bringen wunderbare, gut geschriebene und gut lektorierte Gay-Literatur auf den Markt, aber ich persönlich kenne keine deutschen Originale mit Trans-Bi-oder lesbischen Protagonisten. Wer etwas Nettes in der Richtung kennt und mir etwas empfehlen kann: immer her damit.

7.Hat dir schonmal ein Leser eine richtig skurrile Frage gestellt?
Eine Frage nicht. Aber ich war doch sehr überrascht und auch ein wenig geknickt über einen Kommentar, mit dem ich mich herumschlagen musste als ich anfing, Geschichten über das Volk meines Romanhelden Feuersänger zu schreiben. Jemand bezeichnete meine Nithyara als Sadomasochisten. Vielleicht hat dieser Jemand in Grundzügen sogar recht, meine Nithyara sind ein bisschen schräg, was das angeht, aber ich wollte dann doch nicht in die Sadomaso-Ecke gestellt werden.

8.Was brauchst du, um gut in den Schreibfluss zu kommen? Feste Zeiten? Tee? Musik? Regenwetter?
Ruhe. Vor allem Ruhe. Keine Menschen, die mich ständig ansprechen und etwas wollen, keine Katzen, die mir über die Tastatur latschen (auch wenn ich die Anwesenheit einer schlafenden Katze sehr angenehm finde, wenn ich arbeiten will), ein bisschen Musik, Tee ist ganz wichtig.

9.Was machst du, wenn es mal gar nicht weiter geht mit einem Projekt? Hast du ein Rezept gegen Schreibblockaden?
Mein Patentrezept heißt inzwischen „liegenlassen“. Und sich selbst keinen Druck machen. Veröffentlichen ist eine feine Sache und natürlich will ich weiter veröffentlichen, aber wenn der Druck so groß wird, dass er die Kreativität lähmt, mache ich Pause. Ganz bewusst. Schreibblockaden, habe ich bei mir persönlich festgestellt, sind oft eine Ausrede für Lust-und Kraftlosigkeit. Aber welcher Autor gibt schon gern zu, dass er gerade tatsächlich mal keine Lust auf die sonst so geliebte Tätigkeit hat oder sich einfach einmal ausgebrannt, kopfleer und schreibmüde fühlt? Da klingt „ich habe eine Schreibblockade“ doch viel besser. Ja, ich weiß, ich provoziere. 🙂
Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass ich Ideen nicht dazu zwingen kann, zu mir zu kommen. Ich muss mich hinsetzen und warten. Ideen sind scheue kleine Tiere, die nicht einfach so rauskommen, wenn man sie ruft. Sie kommen, wenn man sich still hinsetzt und zuhört. Manchmal flüstern sie einem dann etwas ins Ohr.

10.Welche deiner eigenen Figuren würdest du gerne einmal in echt treffen und warum?
Ganz klar: Feuersänger. Auch wenn ich genau weiß, dass er mir nach dem, was ich ihn in seiner Geschichte alles durchmachen lassen habe, vermutlich den Kopf abreißen wird, statt seiner Philosophie vom Vergeben und Vergessen zu folgen. Ich würde zu gern wissen, ob das, was ich mir an Lebensweisen und Philosophien für sein Volk ausgedacht habe, tatsächlich funktionieren kann. Und ich würden zu gern einmal eine Nacht in einem Nithyaradorf verbringen und ihnen zuhören, wenn sie unter den Sternen singen.

11.Welche Figur aus einem Buch (dein eigenes oder von einem anderen Autoren) würdest du gerne einen Tag lang sein und warum?
Wie, nur eine? Ich muss mich entscheiden? Mist… 🙂
Ich glaube, ich wäre gern Daenerys aus „A song og ice and fire“. Ich weiß noch nicht, wie sie sich entwickelt, weil ich gerade erst das zweite Buch der game of Thrones-Reihe lese, aber ich fand sie von Anfang an faszinierend. Wie sie es schafft, in der vollkmmen fremden Welt des Reitervolkes, in das sie verheiratet wird, Fuß zu fassen, wie sie vom kleinen ängstlichen Mädchen zur Königin wird, sie sie von der verzweifelten Königin zur Mutter der Drachen wird. Ich liebe Pferde – und ich hätte zu gern einmal einen lebenden kleinen Drachen auf der Schulter.

Meine Fragen gehen an:
Tanja Rast
Helen B. Kraft
Romy Wolf
Sabrina Železný
Rhiannon

Meine Fragen:
1. Was magst du am schreiben am liebsten?
2. Woher nimmst du deine Ideen, was inspiriert dich?
3. Welche deiner eigenen Figuren magst du am wenigsten? Warum?
4. An welchem Ort würdest du gern ein Buch schreiben?
5. In welchem Genre bewegst du dich am liebsten, um welches machst du einen Bogen? Warum?
6. Gibt es das für dich – das berühmte Buch, das dein Leben verändert hat?
7. Denk mal zurück – was war dein liebstes Kinderbuch?
8. Welches Buch war für dich das Ungewöhnlichste, das du je gelesen hast?
9. Mit welcher deiner eigenen Figuren kannst du dich am besten identifizieren?
10. Hast du ein Lieblingsprojekt? Welches? Warum?
11. Dein Rat an jemanden, der mit dem schreiben anfangen möchte?