Kater der Woche: Ich habe keine Zeit!
Ach, was seid ihr Menschen immer hektisch. Warum sagt ihr so oft „Ich habe keine Zeit?“ Zeit ist immer. Sie ist immer da. Ihr stopft sie euch nur zu voll mit so vielen unwichtigen Dingen. Ihr verzettelt euch in eurer Hektik, werdet dadurch immer gehetzter. Natürlich habt ihr dann das Gefühl, keine Zeit zu haben.
Kennt ihr Michael Endes wundervolles Buch „Momo“? Mein Mensch liest oft darin. Und wenn mein Mensch liest, dann höre ich natürlich mit, auch wenn sie gar nicht laut liest. Wir Tiere sind in den Gedanken unserer Menschen, wir sind in ihren Gefühlen, darum überträgt sich des Menschen Hektik auch so oft auf uns.
Zeit sparen, so stellen die Menschen in Michael Endes Geschichte fest, ist nicht der Weg, um Zeit zu haben. Gesparte Zeit, so die Geschichte, ist tote Zeit, verblühte Zeit. Nichts als Asche. Grau und fad.
Wir Katzen haben immer Zeit. Zeit, zu ruhen, Zeit, zu fressen, Zeit, zu spielen, Zeit, unserer Berufung nachzugehen. Ja, da staunt ihr, was? Wusstet ihr denn nicht, dass auch wir Tiere eine Berufung haben? Eure und unsere Wege kreuzen sich nicht zufällig, auch wenn es sich für euch vielleicht so anfühlen mag.
Mensch, wenn du in Hektik versinkst und glaubst, keine Zeit zu haben, und du lebst mit Tieren zusammen, dann schau einen Moment hin und beobachte dein Tier. Nimm dir Zeit. Spare sie nicht, nimm sie dir, denn sie ist im Überfluss da. Ordne dein Leben, tu, was getan werden muss. Schmiede Pläne, arbeite mit innerer Ruhe und Gelassenheit. Nur dann machst du keine Fehler, und nur, wenn du keine Fehler machst, musst du nicht dauernd wieder von vorn anfangen. Nimm deine Arbeit nicht mit nach Hause. Nicht mit ins Wochenende. Wenn du die Bürotür abschließt, ist der Arbeitstag vorbei.
Und genieße dein Leben. Lebe, wie wir Katzen, für den Moment. Denn das Leben ist viel zu kurz und viel zu schade, um sich ständig über den nächsten Tag zu sorgen. Und überlege mal, wie viel Zeit mit Sorgen machen und Grübeln verlorengeht.
Nicht denken. Machen!