Katers Balkon-Blues Teil 3
Na? Glaubt ihr, es hat sich etwas getan auf meinem Balkon?
Pustekuchen. Nichts hat sich getan. Die Menschen reden von Feiertagen und Ostern und Urlaub. Und ich? Sitz hier mit meinen Kollegen in der Wohnung rum, gucke aus dem Fenster in den herrlichen Sonnenschein und atme Frühlingsdüfte durch den schmalen Spalt der gekippten Balkontür.
Richtig geraten, das Gerüst ist immer noch da, immer noch nur nackter Betonboden, keine Fliesen, ich könnte ausrasten, ausrasten könnte ich –
Moooooment.
Kennt ihr das? Ihr regt euch über etwas auf, das ihr nicht ändern könnt, verschwendet sinnlos Energie darauf, so richtig wütend zu werden und euch in Rage zu schimpfen, nur, um dann vollkommen erschöpft festzustellen, dass all der Zorn und alles Gemecker nichts gebracht haben? Außer vielleicht, dass ihr jetzt müde seid oder im schlimmsten Fall anderen mit eurer schlechten Laune auch noch den Tag verdorben habt?
Also dann. Übe ich mich weiter in Geduld, versuche, mich nicht aufzuregen und die Zeit zu genießen. Wenn ich etwas nicht haben kann, schaue ich mich doch einfach mal um und sehe auf das, was ich habe. Ein warmes, trockenes Zuhause. Menschen, die sich um mich kümmern und denen ich etwas wert bin. Die mich lieben und streicheln und freundlich mit mir reden. Genug zu essen. Sicherheit.
Ach, ich bin doch ein sehr reicher schwarzer Kater.
Das Leben ist schön. Wenn man nur richtig hinsieht. Und nicht immer nur auf das guckt, das einen gerade ärgert.
In diesem Sinne,
Schöne Rest-Ostern!
Das Katertier