Tanja Rast: Stollenblut
Mit „Stollenblut“ eröffnet Tanja Rast die zweite Staffel ihrer gay romance-Reihe Der Magie verfallen, und es geht gleich so fulminant weiter, wie es in der ersten Staffel nebst Kurzgeschichtenband aufgehört hat.
Als begleitendes Arbeitstier landet der junge (und ausgesprochen schnuckelige) Schreiber Enris mit seinem Magister in einer Minenkolonie, in der zum einen das für die Herstellung magischer Edelsteine wichtige Stollenblut gewonnen wird, und in der es zum anderen nicht mit rechten Dingen zugeht. Enris und der Magister waren der Meinung, gerufen worden zu sein, um einen Mordfall aufzuklären, doch sind es derer bereits drei, und während Schreiber und Magister nach Spuren suchen, kommt sogar noch ein weiterer dazu, und sofort gibt es einen Verdächtigen: den Minenarbeiter Arev, mit dem Enris schon nach kurzer Zeit im Bett gelandet ist – und den er, koste es was es wolle, von jedem Verdacht reinwaschen will.
Ob es Enris, Arev und der geheimnisvollen, resoluten Deye gelingt, die Morde aufzuklären? Und ob aus Enris und Arev ein Paar wird? Das sollte jede/r selbst lesen!
„Stollenblut“ führt die Reihe „Der Magie verfallen“ in gewohnt knisternder, spannender und humorvoller Weise fort. Vielleicht ist dieser Roman ein kleines Bisschen düsterer als seine Vorgänger, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch, sondern verstärkt nur noch Stimmung und Spannung. Wieder gelingt es Tanja, mit wenigen Worten und Beschreibungen Bilder im Kopf heraufzubeschwören und den Lärm der Stollenblutmine in den eigenen Gedanken hörbar zu machen. Was den Bergbau angeht, ist der Roman gut recherchiert, auch dafür gibt es einen Pluspunkt. Alles in allem ein kleines Juwel, das sich Liebhaber der Reihe und die, die es werden wollen, nicht entgehen lassen sollten.