Kategorie: Blog
Kater der Woche: Die 16-Pfoten-WG
Hallo ihr Lieben,
hier bin ich wieder, euer Katertier. Ein bisschen spät mal wieder, irgendwie bekomme ich es gerade mit dem regelmäßig am Montag bloggen nicht hin. Muss am Wetter liegen. Aber egal, heute stelle ich euch noch mal einen meiner katzigen Mitbewohner vor und möchte euch gleichzeitig ein wenig über die nicht ganz so tollen Seiten des Auslandstierschutzes erzählen. Bitte bewerft meinen Menschen und mich nicht schon jetzt mit Steinen. Tierschutz ist gut und wichtig, auch Auslandstierschutz ist gut und wichtig. Aber wir finden ihn besser, wenn er in Form von Hilfe vor Ort geschieht und nicht damit, dass Tiere aus dem Ausland hierher gebracht werden, nach Deutschland, wo die Tierheime auch und gerade zu dieser Jahreszeit, in der alle Menschen in die Ferien fahren und es sich gutgehen lassen, aus allen Nähten platzen. Oft hat unser Emder Tierheim schon Aufnahmestopp für uns Katzen ausgesprochen, weil es auch hier so viele von uns gibt, die ein Zuhause suchen. Aber lassen wir doch einfach Leo erzählen.
Hallo! Ich bin Leo. Jedenfalls, wenn ich was angestellt habe. Wenn ich lieb bin, dann nennen meine Menschen mich nur Schnurps, weil es so klingt, wenn ich schnurre: schnurrrrrrrrrrrrrrps. Mit einem leichten Schlenker in die Höhe am Schluss.
Danke, Kater, dass ich hier auch mal zu Wort kommen darf.
Ich hatte keinen besonders guten Start ins Leben. Zusammen mit einem Haufen anderer Kätzchen wurde ich in einen Karton gestopft und ausgesetzt. Gut, dass uns nette Menschen fanden und ins Tierheim brachten. Dort wurden wir aufgepäppelt und gut gefüttert und schließlich zur Vermittlung freigegeben. Wir hatten vorher alles, was ausgesetzte Katzen so mit sich herumschleppen. Untermieter, ihr wisst schon. Würmer, Flöhe und Co. sind wir alle ganz schnell wieder losgeworden. Die ganzen Medikamente sind zwar kein Spaß, aber wenn es nachher nicht mehr juckt und krabbelt, lassen wir die Behandlung gern über uns ergehen.
Was nicht so klasse war, waren allerdings die Giardien. Huch, Giardien? Ja, so saß ich da auch, nachdem die Tierärztin meine Hinterlassenschaften untersucht hatte. Als ich zu meinen neuen Menschen kam, hatte ich nämlich Montezumas Rache vom Feinsten. Ich konnte gar nicht so schnell aufs Klo rennen, wie ich musste. Übelst. Wirklich übelst.
Also. Giardien. Das sind Parasiten, die sich ziemlich hartnäckig in Katzen-und Hundedärmen niederlassen und sich da so richtig wohlfühlen. Tante Doktor sagte, dass Giardien in den letzten Jahren erst so gehäuft und hartnäckig in Deutschland auftreten. Früher gab es sie nur in südlichen Ländern, wie Spanien oder Italien.
Na, klingelt es bei euch?
Ganz viele importierte Tierschutztiere kommen aus Spanien, der Türkei, Italien oder Griechenland. Und leider haben sie auch die dort ansässigen Krankheiten und Parasiten mitgebracht. Natürlich bin ich meine lästigen Untermieter inzwischen los. Aber nur, nachdem ich fast ein halbes Jahr Tabletten geschluckt habe, die fast so groß waren wie meine Augen. Pulverisiert und in Wurst natürlich. Eine kleine Erinnerung daran habe ich immer noch: bei euch Menschen würde man das wohl Morbus Crohn nennen. Ich habe einen empfindlichen Magen und Darm und immer wieder mal dieses lästige kleine Renneritis-Problem. Danke an die Giardien.
Es ist natürlich eure Entscheidung, wie ihr zum Auslandstierschutz steht. Trotzdem freue ich mich, wenn ihr über meine Geschichte nachdenkt. 🙂
Euer
Leotier
Kater der Woche: Erinnerungen
Hallo ihr Lieben,
da bin ich nach langer Zeit mal wieder, euer Katertier.
Im Februar bin ich ganze sechs Jahre alt geworden, und im Mai lebe ich nun schon diese sechs Jahre bei meinen Menschen. Zeit, ein bisschen Rückschau zu halten. Mit sechs Jahren ist man zwar noch ein Kater in den besten selbigen, aber trotzdem – ein paar Erinnerungen möchten mein Mensch und ich mit euch Katerfreunden teilen.
Erst mal: ich bin ein echter Adeliger. Ein „von“ und „zu“. Kater zu Kuhstall von der Straße. Ein echter Streuner, ein „Wildfang“ im wahrsten Sinne des Wortes. Aus dem Stall zur Pflegestelle und von der Pflegestelle im fernen Ruhrgebiet ins schöne Ostfriesland. Das haben meine Menschen wirklich gut gemacht, finde ich. Ich fühle mich sehr wohl hier.
Seht mal – da war ich gerade süße drei Monate alt. Hach, ich muss mich ja selber loben, ich war schon ein niedlicher kleiner Kerl. Und ich hatte den Schädel voller Unfug. Im zarten Alter von 5 Monaten fiel ich in die Badewanne und stellte fest, dass Wasser a) nass ist und b) komisch schmeckt, wenn ein Mensch dringesessen hat. Also merkt es such, liebe Mitkatzen: trinkt das Badewasser, bevor sich ein Mensch reinsetzt. Wasser mit Mensch schmeckt nicht.
Mit einem halben Jahr durfte ich das erste Mal in den Garten. Hui, das war ein Spaß! Leider beschlossen meine Menschen irgendwann, dass es doch zu gefährlich ist, mich rauszulassen. Umso glücklicher war ich über die neue Wohnung mit dem Balkon. Aber das hatten wir schon.
Da bin ich schon über ein Jahr alt und reiche meinem Menschen die Pfote. Das tue ich immer noch gern. Sie hat es aber auch irgendwie mit meinen Pfoten, sagt, die sähen aus wie Lakritze oder sowas, und dass sie am liebsten reinbeißen würde. Reinbeißen! In meine Pfoten! Ts. Also wirklich, wo bleibt denn da ihre Würde, von meiner mal ganz zu schweigen? Außerdem, ich gebe es ungern zu, habe ich Käsefüße. Wirklich. Kommt gern vorbei und riecht dran. Nicht? Auch gut.
Mein Mensch sagt, ich sei ein Schnurrer. Damit hat sie vollkommen Recht. Gibt es denn auch ein schöneres Geräusch auf dieser Welt, als das Schnurren einer Katze? Gäbe es das nicht, ich würde es erfinden, dieses leise Grollen und Rollen in meiner Kehle, das mir selbst und anderen so viel Wohlbehagen bereitet. Oh ja, es ist gut, ein Kater zu sein. Ich habe keinen Beruf, ich verdiene kein Geld, ich bin nicht reich, und doch gebe ich mit vollen Pfoten von dem, was ich im Überfluss in mir trage: Schnurren und Liebe. Und das danken mir meine Menschen mit Streicheleinheiten, Geduld, gutem Essen, einem warmem Platz im Bett oder auf dem Sofa und ebenfalls ganz viel Liebe. So ein Katerleben ist schon was Feines.
Ja – und das bin ich jetzt. Klein, stark, schwarz. Äh, nein, ich bin kein Espresso. Also nochmal. Groß, stattlich, schnurrig, kuschelig und sehr flauschig. Ich hinterlasse Flusen und habe noch immer Flausen im Kopf, spiele wie ein Kätzchen und liege herum und schlafe wie ein hundertjähriger Kater. Bin ich alt? Bin ich jung? Wer weiß denn schon, wie viele Leben ich schon gelebt habe von den Sieben, die wir Katzen so mit uns herumtragen?
Wollt ihr wissen, wie alt ich bin? Wie alt eure Katze ist? Dann sehr ihr in die Augen und beobachtet sie, wenn sie einfach dasitzt und aussieht, als würde ihr Blick ins Leere gehen. Nein, sie blickt nicht ins Leere, lasst euch das von einem erfahrenen Kater in den besten Jahren gesagt sein. Sie sieht in ihr Inneres und sinnt nach über ihre gelebten und noch zu durchreisenden Leben. Denn was ist das Leben denn anderes als eine lange, aufregende Reise voller Überraschungen?
Ich freue mich schon jetzt auf den kommenden Tag und träume ihm schnurrend entgegen.
Und ihr?
Träumt. Schnurrt. Lebt. Für den Augenblick.
Euer
Katertier
Kater der Woche: Ups! Total vergessen!
Hallo, liebe Lesende! Da bin ich wieder, euer Katertier – mit ganzen zwei Tagen Verspätung. Das tut mir leid! Mein Mensch und ich hatten so viel um die Ohren, dass wir beide es schlichtweg vergessen haben, uns am Montag zu melden, wie immer. Denn: Montag ist Katertag. Eigentlich. Asche und Katzenstreu auf unsere Häupter.
So. das reicht nun aber auch mit dem schlechten Gewissen. Kennt ihr das eigentlich auch? Dieses dumme kleine schlechte Gewissen, das sich immer wieder meldet? Diese Schuldgefühle, die wie Mäuse am Käse beharrlich weiternagen, obwohl „Bitte entschuldige, verzeih mir“ gesagt und der andere „Aber klar doch – kann passieren, aber wir sind und bleiben doch Freunde!“ gesagt hat? Ich möchte euch gern ein wenig von meiner kätzischen Gelassenheit geben und euch raten: lasst es gut sein.
Wenn der Fehler erkannt, um Verzeihung gebeten und verziehen wurde, dann lasst es dabei und gebt dem Gras die Gelegenheit, gemächlich über alles zu wachsen. Denn vergangene Fehler immer wieder aufzukochen, zermürbt auf Dauer und macht bitter.
Jemand sagt dir: ich verzeihe dir!
Dann nimm es an und freu dich darüber, dass die ganze dumme Sache aus der Welt ist!
In diesem Sinne – ich gehe davon aus, dass ich es mir nicht übel nehmt, dass ich mich verspätet habe udn verbleibe bis kommenden Montag
Euer schnurrendes
Katertier