Kater der Woche: Nein, es fehlt mir nicht!

Kennt ihr das? Ihr habt lange bestimmte Dinge getan, an Gruppen oder Kreisen teilgenommen, seid in Foren aktiv gewesen, habt gebloggt, wart Mitglied in einem Verein. Und dann habt ihr eines Tages festgestellt: das, was ich da mache, gibt mir nichts mehr. Ich sehe es nur noch als lästige Pflicht an, zu diesem Vereinsabend zu gehen oder mich in diesem oder jenem Forum einzuloggen oder dieses oder jenes Internetspiel mitzuspielen, nur weil meine beste Freundin/meine Mutter/mein Bruder/mein Mann/mein … was auch immer dort mitmacht.
Mir bringt es nichts mehr – und den anderen? was bringt es den Vereinsmitgliedern, wenn sie mich bei jedem Treffen mit langem Gesicht dort sitzen sehen, zusehen, wie ich andauernd auf die Uhr gucke und die Augen rolle, nur weil dieser Mist immer noch nicht rum ist und ich immer noch nicht zurück nach hause darf? was bringt es den anderen, wenn ich in einem Forum oder einem Onlinespiel nur noch als Name in der Nutzerliste existiere und noch nicht mal mehr lesend anwesend bin, zur Karteileiche verkomme und irgendwann vom Betreiber sowieso wegen Inaktivität gelöscht werde?

Manchmal, das weiß ich inzwischen aus eigener Erfahrung, kann es unglaublich befreiend sein, einen Schlussstrich zu ziehen und zu sagen: Ich höre auf. Ich melde mich ab aus diesem Forum, in dem ich nur noch still mitlese und mich leise über die Äußerungen oder den pampigen Tonfall mancher Mitglieder ärgere. Ich melde mich ab aus diesem Onlinespiel, das ich nur noch spiele, weil mein Freund es spielt. Ich melde mich ab aus dieser oder jeder Community und halte zu den Leuten, die mir wirklich noch etwas bedeuten, Kontakt auf anderem Wege (es gibt ja nicht nur das INternet. Wann habt ihr das letzte Mal eine Postkarte oder einen Brief geschrieben, oder jemanden einfach so aus Spaß, weil ihr mal wieder quatschen wolltet, angerufen?).

Und das tolle ist: ich merke nicht nur, dass mir der Schlussstrich gut getan hat, ich merke bei einem Blick auf das eine oder andere Ding, das ich hinter mir gelassen habe: es fehlt mir nicht. Ich vermisse es nicht. Ich brauche es nicht mehr.
Für jede Tür, die ich ganz bewusst selbst hinter mir schließe, öffnet sich irgendwo eine andere. Das ist fast so spannend wie das Katzenfutterdosenöffnen am Morgen. Was gibt es heute? was ist unter dem Deckel? Für das Katertier ist es die Frage: Thunfisch, oder Makrele, Rind oder Hühnchen? Und für den Menschen?
Denkt mal drüber nach!
Euer
Kater

Veröffentlicht unter Blog

Bloginterview

Celia Jansson hat mir durch ein Blogspiel 11 Fragen gestellt, die ich nun gerne beantworte. Vielen Dank für deine Fragen, Celia.

Wie läuft es ab?
Als Dankeschön den Tagger verlinken.
11 Fragen vom Tagger beantworten.
Sich selber 11 Fragen ausdenken.
5 Blogger taggen, die unter 200 Follower haben und es ihnen mitteilen.

1.Könntest du ohne zu schreiben leben?
Ich kann eine Weile ohne zu schreiben auskommen, aber das Schreiben ist ein so wichtiger Teil meines Lebens geworden, dass ich ihn mir daraus nicht mehr wegdenken kann. Zum Schreiben gehört für mich mehr als „nur“ das Tippen eines Textes am Computer oder das Aufschreiben mit der Hand auf Zettel. Plotten gehört dazu, recherchieren, das Sammeln von Eindrücken, die vielleicht irgendwo irgendwann einmal in einer Geschichte Verwendung finden werden. Im Grunde schreibe ich immer, auch wenn ich gerade nicht schreibe.

2.An welchem Projekt schreibst du gerade? Was magst du besonders daran?
Im Moment überarbeite ich meinen „tierischen Jugendroman“ „Roms Katzen“, der für mich ein erstes und wir ich finde wirklich gelungenes Experiment mit einer komplett menschenlosen Geschichte war. Ich plane, mich mit dem Projekt zu bewerben und mache es gerade agentur-und verlagsfit. Daneben plotte ich an einem Projekt mit paranormal-historischem Charakter herum, in dem es um eine wissenschfatliche Hypothese gehen soll, nach der eventuell Menschen im Lauf ihrer Evolution zu Meerwesen „mutiert“ sind. Wenn diese „Wasseraffentheorie“ wahr ist, dann gibt es vielleicht doch Meerjungfrauen. Oder so etwas Ähnliches. Das Spiel mit der Hypothese macht Spaß, und auch das Genre „Historisch“ und „Paranormal“ ist für mich Neuland.
Continue Reading →